Das GSGrillfest... Garantiert nicht frickelfrei

Es begab sich zu einer Zeit, dass wir grillen wollten. Das macht man natürlich nicht alleine, sondern man lädt noch weitere Leute ein. Nun kamen da die Absagen: keiner will mit uns grillen, die wollen den Eurovision Song Contest gucken. Was wir nicht verstehen konnten ist, warum sich das ausschließen soll.

Erste Versuche

Zuerst gingen die Versuche in die Richtung, ein analoges TV-Signal in den Park zu befördern. Das klingt einfach, wars aber nicht, weil die verwendete Sendeleistung zu gering war (bzw es an Richtantennen fehlte). Eine Steigerung der Sendeleistung hat aus technischen und juristischen Gründen nicht zufriedenstellend funkioniert.
Der Empfang von Digitaler Verbreitung von Blockartefakten mit Tonstörung (DVB-T) wurde kurz angetestet und wegen bestimmungsgemäßer "Funktion" schnellstmöglich verworfen.

Die Lösung

Damit blieb nur noch der Satellit... Hier wäre Analogempfang bevorzugt gewesen, aber das fällt aus weil ist nicht. Also wurde ein DVB-S-Receiver organisiert und zerlegt. Das Netzteil liefert (natürlich) -12V, "5V", 12V, 21V und 30V, wodurch ein schneller Umbau auf 12V schon mal vom Tisch war. Na gut, dann kommt das Teil an die USV...
Schnell noch einen FBAS-VGA-Konverter an die +5V getüdelt und gewundert. Das Teil tut nix außer brutalstens heizen... Polung stimmt, aber 8,5V?! WTF?! Piepseisen sagt: die "5V"-Leitung geht direkt auf der Empfängerplatine erstmal auf einen 7805, der aus "5V" dann echte 5V macht. Glücklicherweise hat der Konverter überlebt. Aus Zeit- und Lustmangel unterblieb ein Testbetrieb des Gesamtkonstrukts, es soll ja auch etwas spannend sein.

Der Aufbau

Bei Ankunft im Park war natürlich die Anlage noch nicht fertiggestellt, also musste erstmal fertiggebaut werden: Grillen1
Hier entsteht gerade die spezielle GSGrill-Hochspannungszündanlage, die vor Publikum natürlich in Kombination mit der viel zu gut leitenden Steinkohle grandios versagt hat. Die Kohle erwies sich auch sonst als äußerst störrisch und ging an bereits glühenden Stellen gleich wieder aus. Am Ende wurde der Grill mehr oder weniger konventionell gezündet (mit Grillanzünder, aber mit einem 25W-Lüfter angefacht).
Weiter gehts mit der Empfangsausrüstung. Die Dicke USV kommt auf die Sackkarre und stabilisiert diese als Satschüsselhalter. Das Ausrichten ging erstaunlich gut, nach 10 Minuten war das Bild da. Grillen1
Strom jetzt auch auf die Endstufe ("2x80W", also 2x15W bei Kernschmelze) -> Funzt! Im Laufe der Zeit gingen die Akkus aber deutlich schneller leer als erhofft und der Ersatzpacken sitzt in der USV unter der Schüssel. GRRRR. Eine Starterbatterie hilft hier aus und konnte sogar am Ende noch das Auto starten. Grillen1
IGOR! Mehr Strom!
Im Laufe des Abends kamen dann noch ne Menge Leute vorbei. Die meisten haben nur die Augen verdreht, manche haben mit geguckt. Ein "Stoßtrupp" der Polizei, der verdammt hektisch ankam, hat sich nicht weiter für uns interessiert. Bei Fußball wäre das Interesse sicher größer gewesen.

Die Bilanz

Die Organisation muss verbessert werden! Wir hatten alles dabei, Nusskasten, Lötzeug, 100m Draht, aber keine Zange und keine Taschenlampe! Hier musste eine Ersatzbremslichtfunzel aus dem Auto herhalten. Ebenso wäre ein Satz Klappstühle praktisch gewesen. Trotz dieser Abzüge bei der B-Note war das eine der spaßigsten Bastelaktionen seit langem (und auch eine der Sinnlosesten...)

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