Dockstar Overclocking

Das Dockstar von Seagate ist bei Bastlern gut angekommen, da es sich sehr gut erweitern lässt. Vielleicht nutzt der ein oder andere das System so, dass es teilweise an seine Grenze kommt.

Doch auch hier kann man dem Dockstar nachhelfen. Es ist zwar eigentlich nur eine 1,2 GHz CPU verbaut, das heißt aber nicht, dass sie nicht auf 1,5 GHz läuft. Wie man das Dockstar übertaktet steht hier.

Mögliche Taktkombinationen

Den Feroceon gibt es in drei Versionen, mit 1 GHz Takt, mit 1,2 GHz und mit 1,5 GHz. Die 1,2 GHz CPU ist im Dockstar verbaut. Je nach Taktrate des Kerns variiert die Taktung des L2 Caches und des RAMs. Nicht alle denkbaren Variationen sind zulässig. In den Hardware Spezifikationen von Marvell ist eine Tabelle dazu veröffentlicht, (Seite 61) die die unterstützen Kombinationen zeigt.

Hier handelt es sich um eine CPU Taktung von 1200 MHz, einem RAM Takt von 400 MHz. Entsprechend ist das Verhältnis 3:1 und der L2 Takt 400 MHz.

Um auf 1500 MHz zu kommen muss einerseits der CPU DDR Teiler auf 4:1 verändert werden, andererseits muss die CPU Kerntaktung auf 1500 MHz erhöht werden. Durch ausmessen und mit Hilfe von den Bildern auf Mikrocontroller.net ist es relativ leicht herauszufinden, was geändert werden muss.

Die Signale MPP2, MPP5, MPP19 und MPP10 stellen die CPU Taktung ein. Im Originalzustand ist 0x9 eingestellt. Um die CPU auf 1500 MHz einzustellen muss auf 0xC umgestellt werden. Also muss MPP5 und MPP10 verändert werden.

Diese Signale sind praktischerweise auf Lötjumper geführt, sodass nur ein Widerstand verschoben werden muss. Für die Taktung muss DPR2 und DPR4 geändert werden. Wie es genau auszusehen hat sieht man auf dem ersten Bild. Beide Jumper findet man auf der Unterseite direkt neben dem Flash. Das Umlöten selbst sollte kein großes Problem darstellen.

Dockstar overclocking

Zum Schluss muss noch der RAM Teiler eingestellt werden. Dies geschieht auf der Oberseite. Direkt neben der CPU findet man in der Nähe des JTAG Anschlußes DPR7, dieser muss ebenfalls verschoben werden, wie auf dem Bild zu sehen.

Dockstar overclocking

Das sind alle erforderlichen Veränderungen. Jetzt sollte das Dockstar mit 1500 MHz arbeiten. Unter Linux kann man das ganz leicht mit "cat /proc/cpuinfo" prüfen.

root@DockStar:~# cat /proc/cpuinfo
Processor       : Feroceon 88FR131 rev 1 (v5l)
BogoMIPS        : 1490.94
Features        : swp half thumb fastmult edsp
CPU implementer : 0x56
CPU architecture: 5TE
CPU variant     : 0x2
CPU part        : 0x131
CPU revision    : 1

Hardware        : Seagate Dockstar Board
Revision        : 0000
Serial          : 0000000000000000

Zum Schluss

Ob das in allen Fällen stabil funktioniert kann ich nicht sagen. Der Stromverbrauch steigt meinen Messungen zu Folge nicht nennenswert an. Außerdem übernehme ich keine Haftung für Schäden die durch den Umbau entstehen. Viel Erfolg!

Nachtrag

Prinzipiell funktioniert das Dockstar auch übertaktet, allerdings nicht immer zuverlässig. Beispielsweise variiert der md5 Hash einer Datei bei mehrfachem prüfen. Somit rate ich von einer Übertaktung ab, es sei denn es ist nicht erforderlich das es zuverlässig läuft.

Evtl. hilft es die Kernspannung zu erhöhen, allerdings werde ich dies nicht ausprobieren.


Kommentare zu dieser Seite: 5

Eintrag 1 vom 25.06.12 - 08:57
Von: HellG

Hi, das mit dem \"problemlosen Umlöten\" erfordert selbst bei passender Ausrüstung noch eine sehr ruhige Hand und hat mich doch ein paar Schweißperlen gekostet. Dafür läuft meine Dockstar jetzt aber mit 1.5GHz seit einer halben Stunde und berechnet immer wieder den md5 Hash einer 1GB großen Datei und das bisher auch mit immer dem selben Ergebnis! Vielen Dank für die Anleitung.


Eintrag 2 vom 07.04.11 - 05:57
Von: MaWa

Für das Dockstar gibts tausende Nutzungsszenarien z.B.

- DLNA / Squeezebox Server
- Asterisk Server
- Router, Webserver, NAS (wenn auch nur eingeschränkt weil nur USB)
- Download-Station (FTP, One-Click,Torrent,Usenet , Mule und was es noch alles gibt)
- Home Automation (z.B. FHEM), Wetterstation
- DVR (z.B. vdr)
und viele weitere Bastelprojekte zB. Bilderzeugung für Digitale Bilderrahmen (Infoframe)

- mit Tightvnc und entsprechen ressourcenschonenden Desktops und Programmenläuft auch die GUI flüssig (z.B. bei mir IceWM, ROX, Filetzilla etc...) aber man darf keine noch größeren Wunder erwarten von einer Kiste, die maximal 5W benötigt ;-)


Eintrag 3 vom 26.01.11 - 22:12
Von: Alex
Webseite: http://www.corvintaurus.de

Also könnte ich da über entsprechende Peripherie ein Linux zum laufen bekommen und den "Rechner" auch zum Arbeiten benutzen? Wenn ja, ... nicht schlecht!


Eintrag 4 vom 26.01.11 - 07:23
Von: Steffen

Das Tolle an dem Teil ist ja, dass es ein kompletter Mini Rechner ist. Da läuft jedes Linux drauf, wenn du willst sogar mit GUI, entweder über einen USB -> VGA Adapter oder über VNC. DOS wird allerdings nichts, da es eine ARM CPU statt x86 ist.


Eintrag 5 vom 26.01.11 - 07:18
Von: Alex
Webseite: http://www.corvintaurus.de

Hey, ihr seid ja total deppert! :-) Das Teil ist doch noch so klein.^^ Interessant währe es doch mal, um auch den normalo Hacker mit einzubeziehen, das man sowas wie DOS zum laufen bekommen...oder noch besser mit GUI! Seid gegrüßt!


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